Andere Namen:
Besenkraut, Fliegenkraut, Gewürzbeifuß, Weiberkraut, Jungfernkraut
Familie:
Korbblütler (Asteraceae)
Beschreibung:
Der Beifuß ist ein eher unscheinbares Kraut. Er ist ein Vertreter der Korbblütler der nur Röhrenblüten vorzeigt. Er blüht von Juni bis in den September hinein und wird von August bis Oktober geerntet. Er gedeiht vor allem auf anspruchslosen Standorten, wie Brachflächen, sandigen Plätzen, Bahntrassen oder Schuttflächen. Meist ist er in großer Anzahl zu finden. Beifuß ist eine Zeigerpflanze für stickstoffreiche Böden.
Trotz seiner Unauffälligkeit ist er gut bekannt als “Weihnachtsgewürz”. Immer wenn das Essen fett und deftig ist kommt der Beifuß ins Spiel.
Beifuß-Tee
Für den Tee wird 1 Eßl. frisches oder getrocknetes Kraut mit 250 ml kochendem Wasser überbrüht. Ziehzeit 5 Minuten. Um die Bitterkeit etwas zu mildern kann man Zitrone oder Pfefferminzblätter dazu geben.
Übrigens: Den Tee oder auch einen Kräuterbitter trinkt man besser ca. 15 Minuten vor dem Essen. So wird der Speichelfluß angeregelt, die Magen/Darmmotorik angekurbelt – so kann die Nahrung besser verarbeitet werden.
Beifußtee ist nicht für schwangere Frauen geeignet, da er wehenfördernd sein kann – auch stillende Frauen sollten ihn nicht verwenden. Beifuß ist bekannt dafür Allergien auslösen zu können.
Beifußöl
Damit werden müde Beine wieder munter; als Massageöl hilft es gegen Unterleibsverspannungen und unterstützt bei der Gebärmutterrückbildung nach der Geburt.
5-6 Triebspitzen mit Blüten werden in einem guten Öl ein einem Schraubglas ausgezogen. Das Kraut soll immer gut mit dem Öl bedeckt sein. An einem dunklen Patz zwei Wochen lang stehen lassen, aber täglich schütteln. Dann wird das Öl abgefiltert. Bei Bedarf einfach etwas Öl auf die Handfläche geben und einmassieren.
Fußbad
Für ein erfrischende Fußbad z.B. nach langem Stehen oder eine langen Wanderung werden eine Handvoll des frischen Krautes oder 3 Eßl. des getrockneten Krautes überbrüht. 15 Minuten ziehen lassen – danach die Füße (Vorsicht: Wassertemperatur kontrollieren) bis zu 15 Minuten darin baden.
Wie viele Kräuter soll auch der Beifuß (aufgrund des enthaltenen Thujons) nicht langfristig angewendet werden.
Der bittere, aromatische und würzige Geschmack des Beifuss ist besonders für fettreiche und schwer verdauliche Gerichte geeignet, so z.B. der Gänsebraten zu Weihnachten – das gab ihm auch den Namen “Ganserlkraut”. Zum Würzen eignen sich sowohl die getrockneten wie auch die frisch geernteten Blütenrispen. Beifuß kann gut im Kräutersalz und auch in Kräuterbutter verwendet werden.
Kräuteressig mit Beifuß
Dieser Kräuterauszug auf Essigbasis ist auch bekannt als “Vierräuberessig”. Mit ihm sollen sich vier Plünderer beim Plündern von Pestkranken in in Marseille vor der Pest geschützt haben. Es gibt verschiedene Zusammensetzungen. Eine mögliche Mischung:
einige Salbeiblätter, einige Stengel Beifuss und Schafgarbe, etwas Rosmarin, einige Wacholderbeeren, Lavendelblüten und etwas Galgantwurzel werden in ein breites Glas gegeben; dieses wird mit Essig aufgefüllt. Nach 4 Wochen abfiltern und in eine Flasche umfüllen. Der Essig kann zur Zubereitung von Salaten oder auch als Kur verwendet werden.
“Erinnere dich, Beifuß, was du verkündet hast,
was du bekräftigt hast bei der großen Verkündung.
„Una“ heißt du, ältestes Kraut.
Du hast Macht für 3 und gegen 30,
du hast Macht gegen Gift und gegen fliegendes Gift,
du hast Macht gegen das Übel, das über Land fährt.”…….
So beginnt der bekannte Angelsäschsische Neunkräutersegen. Das zeigt welch wichtige Stellung der Beifuß auch als Räucherpflanze hatte. Er gilt als eines der größten Räucherkräuter und als alte Schutz-, Heil- und Zauberpfanze. Es wird ihm nachgesagt beim Räuchern Veränderungen im Leben zu unterstützen, die Intuition zu fördern. Auch beim Trauern und Loslassen soll er hilfreich sein. Beifuss wird häufig in Räuchermischungen zur Hausreinigung und auch in den Rauhnächten verwendet. Er hat einen sehr charakteristischen Duft.
- Beifuß in den Gürtel geflochten sollte die Weiblichkeit und die Fruchtbarkeit unterstützen – am Besten verbunden mit dem Sprung über das Sonnwendfeuer. Der Gürtel des Gemanengottes Thor soll aus Beifuß bestanden haben, damit dieser sich der weiblichen Kraft bedienen könne.
- In alten Zeiten war der Beifuß eine Pflanze die zum Schutz vor “Spannungen” verräuchert wurde. Egal ob Spannungen in der Atmosphäre wie z.B. vor Gewitter – oder zwischenmenschlichen Spannungen; auch wird dem Beifuß nachgesagt, er könne gut mit dem modernen Elektrosmog umgehen und gäbe ausgleichende Informationen an die Umgebung ab.